Hans Heinz Stuckenschmidt
Der Deutsche im Konzertsaal
Archive zur Musik des 20. Jahrhunderts Bd. 10
hg. v. Werner Grünzweig u. Christiane Niklew
280 S., Pb., Abb. u. Faksimiles
H. H. Stuckenschmidt, 1901 in Straßburg als Sohn eines preußischen Offiziers und einer Pianistin geboren, wuchs in Berlin, Ulm und Magdeburg auf. Früh erhielt er Instrumentalunterricht. Enge Kontakte zu Musikern, Schriftstellern sowie bildenden und darstellenden Künstlern brachten ihn zunächst zur praktischen Kunstausübung, die jedoch bald gegenüber der schriftstellerischen und kritischen Tätigkeit in den Hintergrund trat.
Die Begegnung mit Mitgliedern des Schönberg-Kreises, die ihn 1924 nach Wien führte, sowie mit französischen Komponisten während seines Aufenthalts in Paris im Jahr 1925 waren bestimmend für seine geistige Entwicklung. Sein Interesse an neuer Musik, das sich auch in zahlreichen Buchpublikationen niederschlagen sollte, war niemals nur auf eine einzige Richtung beschränkt, sondern von großer Offenheit geprägt.
1934 in Deutschland mit Schreibverbot belegt, emigrierte er 1937 nach Prag, wo er fŸür das Prager Tagblatt schrieb. Ab 1941 war er zum Kriegsdienst eingezogen. 1946 wurde er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Nach dem Krieg gehšrte er als Mitarbeiter der Neuen Zücher Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu den einflußreichsten Kritikern des deutschen Sprachraums. Zugleich unterrichtete er seit 1949 Musikgeschichte an der Technischen Universität Berlin.
Neben Artikeln Stuckenschmidts umfaßt der vorliegende Band Korrespondenzen mit Arnold Schönberg und Theodor W. Adorno, Briefe Stuckenschmidts von seiner Amerikareise 1949, auf der er viele Emigranten wie Arnold Schönberg, Thomas Mann und Artur Schnabel traf, sowie biographische Dokumente. Ein Verzeichnis seiner Schriften, das auch sämtliche deutschsprachige Feuilletons umfaßt, ermöglicht ein Verständnis für die Lebensleistung des Autors. Stuckenschmidt starb 1988 in Berlin.
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