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Flo Menezes: Nova Ars Subtilior

Essays zur maximalistischen Musik

herausgegeben von Ralph Paland

278 S., Pb.

Flo Menezes gilt heute als profiliertester Vertreter der Neuen Musik Brasiliens. Prägend für das Schaffen des 1962 geborenen Komponisten war die Berührung mit synkretistischen Denk- und Wahrnehmungsweisen, wie er sie von klein auf im Lebensalltag seiner Geburtsstadt São Paulo erfahren konnte. Tatsächlich ist das Aufnehmen, Verknüpfen und Weiterentwickeln unterschiedlicher musikhistorischer oder philosophischer Konzepte ein Hauptcharakterzug seines Schaffens, dessen Gattungsspektrum von Solostücken und Kammermusik bis zu großangelegten Orchesterwerken und von elektroakustischen Kompositionen bis zu Oratorium und Ballett reicht. In produktiver Auseinandersetzung unter anderem mit der Musik Berios, Boulez’, Pousseurs und Stockhausens, der Linguistik Jakobsons sowie der Literatur Joyces erläutert Menezes in den Aufsätzen dieses Bandes die kompositorischen Strategien einiger seiner Hauptwerke. Darüber hinaus entfaltet er sein originelles Konzept eines musikalischen »Maximalismus«: Ziel ist eine Musik, die einerseits in Hinblick auf die kompositorische Faktur sowie deren musikhistorische Referentialität ein Höchstmaß an Komplexität aufweist, zugleich aber größtmögliche Schönheit, Faszinationskraft und Expressivität ausstrahlt. Das abschließende Gespräch bietet neben biographischen Schlaglichtern auf ein Leben zwischen Brasilien und Europa sowie Einblicken in die kompositorische Werkstatt auch kritische Reflexionen zum Verhältnis von Musik und Politik sowie zu aktuelleren Tendenzen des europäischen Komponierens.

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