Antje Müller:

Cinematographische Verfahrensweisen in den Orchesterwerken von Charles Koechlin

(sinefonia 21)
257 S., Pb., Notenbeisp.

Der französische Komponist Charles Koechlin ist eine der interessantesten Komponistenpersönlichkeiten seiner Zeit. In Fachkreisen hoch geschätzt, als Lehrer und Ratgeber u.a. von Darius Milhaud und George Gershwin konsultiert, hat er dennoch nie offizielle Ämter bekleidet. Er war ein unbequemer Zeitgenosse, der sich aufgrund seines Drangs nach Freiheit und Unabhängigkeit nie von irgendwelchen Strömungen hat vereinnahmen lassen. Koechlin war der tiefen Überzeugung, dass der Stil einer Komposition stets nach dem individuellen Ausdruckswillen zu wählen sei, da der Komponist mit seiner Musik stets »etwas zu sagen« habe. Daher lässt sich seine Musik auch nicht ohne weiteres in eine stilistische Schublade sortieren.
Dennoch gibt es zumindest ein spezifisches Merkmal seines Œuvres: die extrem differenzierte Orchesterbehandlung. Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Orchestrator Koechlin, für den Klangfarbe zu einem eigenständigen Parameter wurde, der ihm die Übertragung cinematographischer Techniken auf die musikalische Ebene ermöglichte. Vor dem Hintergrund der vierbändigen Orchestrierungslehre Koechlins wurden u.a. auch Skizzen zu den Orchesterwerken sowie seine eingehende Beschäftigung mit dem Raum- und Zeitbegriff Henri Bergsons untersucht. Der Blick in die Werkstatt des Komponisten zeigt schließlich einen unzeitgemäßen Zeitgenossen, der in der Verwendung weitestgehend traditioneller Mittel dennoch als einer der Väter der Avantgarde gelten kann.

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