Pia Steigerwald: »An Tasten«
Studien zur Klaviermusik von Mauricio Kagel
(sinefonia 15)
328 S., Pb., Notenbeisp. u. Abb.
Die Klaviermusik von Mauricio Kagel war bislang ein nur wenig erforschter Bereich seines Schaffens. In der vorliegenden Dissertation wird dieser wichtige Werkkomplex erstmals umfassend analysiert und dargestellt – von den erst kürzlich wiederentdeckten Cuatro piezas para piano (1945) bis zum Impromptu II (1998). Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der detaillierten Beschreibung der Werkentstehung von der Skizze zur fertigen Partitur, ein anderer auf der Erschließung von Inspirationsquellen dieses kontextuell schöpferischen Komponisten und seiner die Klavierkompositionen begleitenden Musiktheorie.
Zunächst heterogen erscheinend, lassen sich Kagels kompositionsästhetische Strategien als planvolle Auseinandersetzung mit Übergängen und Übevorgängen konkretisieren, die mit einer zunehmenden (Re-)Materialisierung musikalischer Gedanken verbunden sind. Sein Konzept der »Seriellen Tonalität« zielt dabei auf eine neue Tonalität jenseits tradierter Bindungen und Verpflichtungen. Die Analyse der Tiefenstruktur seiner Klaviermusik zeigt die engen Bezüge von Kagels Formdenken zum bildnerischen Denken von Paul Klee und den ästhetischen Konzepten der Nachkriegsmoderne auf.
Inhaltsübersicht (pdf)